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Die Eingewöhnungsphase ist vorbei, die ersten paar Tage oder Wochen haben gut funktioniert und das Kind fühlt sich scheinbar wohl. Trotzdem kann bei den meisten irgendwann der Punkt kommen, an dem sie merken, dass das „In-den-Kindergarten-gehen“ nun nichts Besonderes oder Außergewöhnliches ist, sondern Routine.

„Mama, ich will heute nicht in den Kindergarten, Papa, ich will bei dir bleiben.“

Die Eltern wissen im ersten Moment nicht, was jetzt schief läuft. Aber auch das darf sein. Selbst wir Erwachsenen gehen nicht jeden Tag gerne in die Arbeit oder wollen die Kollegen sehen, so nett sie auch sein mögen. Viele Eltern stellen sich nun die Frage, was sie tun sollen. Soll ich mein Kind zuhause lassen? Dabei ist es wichtig zu reflektieren, ob dies überhaupt möglich ist. Denn Kinder spüren Unsicherheiten. Wenn es dem Elternteil nicht möglich ist, mit dem Kind zuhause zu bleiben, wird die Botschaft: „Nein, tut mir leid, du gehst heute in den Kindergarten“, anders aufgenommen, als wenn es Mama oder Papa möglich ist, weil sie z.B. selbst Urlaub haben oder mit dem kleinen Geschwisterchen zuhause sind. Ein: „Du musst in den Kindergarten“, wird dann vielleicht nicht verstanden.

Sensibilität zeigen

In jedem Fall ist es sicher hilfreich, und um die Diskussion so kurz wie möglich zu halten, empathisch darauf zu reagieren. „Ich sehe, du möchtest heute nicht in den Kindergarten, manchmal mag ich auch nicht so gerne in die Arbeit.“ Für das Verständnis des Kindes ist es leichter, wenn man seine eigenen Entscheidungen begründen kann. „Ich möchte jetzt trotzdem gerne pünktlich in die Arbeit kommen, damit ich dich auch schnell wieder abholen kann.“ Vielleicht ist es sogar möglich, dem Kind etwas entgegenzukommen oder eine kleine Vorfreude zu bieten. „Was hältst du davon, wenn wir dann gemeinsam kochen oder zum Spielplatz gehen?“ Das Tollste in so einem Moment ist natürlich, wenn es möglich ist, etwas früher zu kommen. Dabei spielt es oft nicht so eine große Rolle wie viel früher. Kinder kennen den Ablauf im Kindergarten, beobachten und wissen, wer zuerst abgeholt wird, welche Kinder wann schlafen gehen, wann es Mittagessen oder Jause gibt. Ist es also möglich, lediglich 20 Minuten früher zu kommen, wird auch das dem Kind auffallen.

Rituale helfen

Eltern können ihren Sprössling auch fragen, was denn helfen würde, um den Tag im Kindergarten zu überstehen. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen. Das gibt dem Kind auch ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Bei Trennungsschmerz gibt es die Idee, ein kleines Symbol, z.B. ein Herz, auf die Hand des Nachwuchses zu malen und zu versichern, dass man an ihn denkt, wann immer er es anschaut und es dann nicht mehr so lange dauert bis man sich wieder sieht.

Dieser Beitrag wurde im Auftrag von „MeineFamilie.at“ von mir verfasst und auch dort publiziert. Link https://www.meinefamilie.at/alltag-im-kindergarten/